30 Einladungen? die kann man doch selber machen, oder?



 Hochzeitswochen bei Lalilly 
in 
Kooperation mit Charly, Jo & Co

Heute möchte ich euch Näheres zu den Einladungen zu meiner kleinen Hochzeitsfeier im letzten November erzählen. Die Fortsetzung zu "der schönste Tag":

Ich durchforschte das Internet um Ideen zu bekommen und stieß immer wieder auf gestempeltes, das mir gut gefiel. Mein Mann ließ mir, ganz nach dem Motto "da macht schließlich sie selber und nicht ich" völlig freie Hand. Letztlich stand die Idee: eine Kombination aus Linoldruck und Stempeln mit den Farben rot und schwarz auf weißem Grund sollte es werden.

Linoldruck ist ein Verfahren, dass ich in der Schule im Kunstunterricht kennengelernt hatte. Ich wäre mit 14 niemals auf die Idee gekommen, dass ich da gerade etwas fürs Leben lerne und 13 Jahre später meine Hochzeitseinladungen selber machen kann (An dieser Stelle: Danke Herr Grothjohann, manchmal wissen Lehrer eben doch besser was gut für das Leben ihrer Schüler ist, als es die pubertäre Truppe selber tut...).
Ich besorgte mir ein Linolschnittset und ein paar Extraplatten zur Sicherheit (wie gesagt, das letzte Mal lag 13 Jahre zurück) und machte mich an den Entwurf einer Vorlage. Der Text sollte eindeutig sein: "Wir heiraten!" in einem Bogen über einem Liebespaar. Die Herausforderung: ich kann weder besonders gut zeichnen, noch bin ich gut in sehr filigranen Schnitzarbeiten. Trotzdem sollten unsere deutlichsten Merkmale (Hautfarbe, Haarlänge und Kleidung) mit uns übereinstimmen. Den 8-Monatsbauch habe ich großzügig weggelassen...
Ich zeichnete so vor mich hin- das schöne am Bleistift ist ja eindeutig, dass man Strich für Strich etwas hinzufügen kann- und letztlich stand die Vorlage, war gespiegelt und ich konnte beginnen sie mit Blaupause auf die Linolplatte zu übertragen.
Im Nachhinein bin ich übrigens froh, dass ich zu der Zeit noch keinen Plotter hatte- ich h

ätte es mir sicher leicht gemacht und Karten mit diesem Hilfsmittel gestaltet- So wurde es aber viel individueller.

Die größte Herausforderung war letztlich der Farbauftrag. normalerweise nutzt man dafür eine kleine Walze- damit kam aber immer zuviel Farbe auf meine Druckplatte. also musste ich üben wieviel Farbe ich mit einem Borstelpinsel auftupfen kann ohne dass das Bild zu undeutlich, oder filigrane Linien unsichtbar werden. Außerdem musste ich in zwei Farben drucken, da das Herz auf unseren Karten rot sein sollte- ich es aber nicht nachträglich einfügen wollte. Meine besten Freunde neben den üblichen Werkzeugen wurden dann ein altes Nudelholz (man braucht ja auch Druck im die Farbe ordentlich auf das Papier zu übertragen, gleichzeitig darf sich aber die Druckplatte nicht verschieben) und viele Rollen Küchenpapier um alles sauber zu halten und zu machen.

Parallel zum Drucken der Karten begann ich die Texte zu formulieren- einen in der "du"-Anrede und einen mit "euch" und druckte sie auf Transparentpapier (Ja, diese Frage habe ich mir lange gestellt- Laserdrucker können Transparentpapier drucken, man sollte aber abwechselnd ein weißes und ein transparentes Blatt drucken, damit nichts verschmiert), Schnitt sie auf A6-Format zu und stanzte kleine Herzen an alle 4 Ecken.
In jede gedruckte Karte kamen zudem noch Herzchen, ausgestanzt aus rotem Bastelpapier und rotem Transparentpapier (in meiner Origami-Kiste fehlt jetzt alles was rot ist), die ich auch selber ausstanzte (Ich habe Stanzen von Tchibo, aber hier findet ihr alles was ihr braucht).

Als letztes mussten dann noch passende Briefumschläge her. Ich stellte mir eine verlaufende Wolke von roten Herzen in unterschiedlicher Farbintensität vor- also stempelte ich mit meiner roten Druckfarbe drauf los bis der Stempel keine Farbe mehr hatte- wild in die linke untere Ecke jeder Umschlags- und ein Herz hinten auf die Lasche.
Ich hatte eine Woche Zeit für all das- ich liebe unsere Einladungen noch immer- jede individuell, mit kleinen Fehlern, Ecken, Kanten und liebevollen Details. Passend zu unserer bunten Truppe von Gästen.